Die Energiewende hat nicht ein zentrales Herz, sondern viele Herzen, die alle regional schlagen. Das gilt für Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wie für die Hauptstadtregion. Um nach dem Ausstieg aus der Atomkraft und aus fossilen Energieträgern auch in Zukunft genügend Strom zur Verfügung zu haben, müssen wir Windkraftanlagen, Solarthermie, Photovoltaik und Biomasse weiter ausbauen. Doch steht der Ausbau von Erzeugungs- und Netzkapazitäten vor großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Gegen Ende dieses Jahres werden die ersten Windkraftanlagen aus der 20-jährigen Förderung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes herausfallen. Ihnen droht wegen mangelnder Flexibilität im regulatorischen Rahmen der Rückbau. Darüber hinaus ist auch der Ausbau von Windenergie in den letzten Jahren deutlich abgebremst und der Solardeckel noch immer nicht aufgehoben. Neue Projekte stehen durch das Ausschreibungssystem zunehmend im Wettbewerb zueinander und treffen gleichzeitig auf Widerstand aus der Bevölkerung. Der Puls der Energiewende ist schwach, sie braucht jetzt endlich Unterstützung des Gesetzgebers, um auf die Beine zu kommen und um die selbstgesteckten Ziele der Politik zu erreichen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2510-5116.2020.07.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2510-5116 |
Ausgabe / Jahr: | 7 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-06-15 |
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