Justizminister Heiko Maas war erst wenige Monate im Amt, als ihm die Union Progressiver Juden den Israel- Jacobson-Preis verlieh, für seine „Verdienste bei der Aufarbeitung und Bekanntmachung der NS-Vergangenheit von Spitzenbeamten des Bundesjustizministeriums“. Dabei hatte er das nach dem ersten Dienstsitz des Justizministeriums „Rosenburg-Projekt“ genannte Vorhaben gerade erst von seiner Vorgängerin übernommen. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hatte nach dem Erfolg der Studie über die Vergangenheit des Auswärtigen Amtes („Das Amt und die Vergangenheit“) den Strafrechtslehrer Prof. Christoph Safferling und den Politik-Professor Manfred Görtemaker zu Leitern einer unabhängigen Kommission berufen, mit der Aufgabe, die Kontinuitätslinien zwischen Nazi-Justiz und dem BMJ aufzudecken. Nach Beendigung der Kommissionsarbeit kann man in deren Abschlussbericht lesen, dass alles noch viel schlimmer war als vermutet. So bestand das Führungspersonal (Referats- bis Abteilungsleiter) zu über 70 Prozent aus – jetzt ehemaligen – NSDAP-Mitgliedern, und wo man Beamte aus dem Reichsjustizministerium übernahm, waren sie in der Regel mit der Materie befasst, die sie schon vor 1945 bearbeitet hatten.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2510-5116.2017.07.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2510-5116 |
Ausgabe / Jahr: | 7 / 2017 |
Veröffentlicht: | 2017-08-21 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.