Ein ganz normaler Arbeitstag in einer kleineren Strafrechtskanzlei in Bremen. Der Vormittag bei Gericht war anstrengend, der Schreibtisch ist voll mit unerledigten Akten. Zum Glück gibt es heute keine weiteren Besprechungen mehr. Endlich Zeit zum Abarbeiten. Und dann steht sie da: Rabiye Kurnaz. Ihr Sohn sei im Gefängnis sagt sie, obwohl er nichts getan hätte. Sie brauche jetzt sofort anwaltliche Unterstützung. Die Bitte, sich doch im Sekretariat einen Besprechungstermin geben zu lassen, wird ignoriert, sie redet einfach weiter. In welchem Gefängnis er denn säße, fragt der Anwalt. Das wisse sie nicht, sie hätte nur ein Schreiben von ihm. Ob es denn Fuhlsbüttel sei, fragt der Anwalt. Nein, nein, hier steht irgendetwas von einem Camp und reicht das Schreiben über den Tisch. Kurze Pause: Guantánamo!
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2510-5116.2022.05.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2510-5116 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-04-20 |
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