Auf den Hund gekommen

Der Kanzleihund als Mandant*innenberuhigung

• Karina Filusch

Letztes Jahr habe ich beschlossen, ich möchte wieder einen Hund haben, nachdem mein alter Hund leider vor einigen Jahren verstorben ist. Es sollte unbedingt ein Zwergpinscher sein. Ein anderer kam gar nicht in Betracht. Nach langer Suche hatte ich meine Traumzüchterin gefunden. Die Züchterin fragte im ersten Gespräch sofort, wie die Lebensumstände meines künftigen neuen Mitbewohners sein würden und ob er mit zur Arbeit könnte. Nachdem klar war, dass der Hund auch mit in meine Kanzlei kommen solle und dort auch regelmäßig mit Mandant*innen zu tun haben würde, wussten wir, was der Hund für einen Charakter haben müsste: Er soll ein freundliches Wesen haben, Menschen und neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen und kein Angsthase sein, denn man sagt ängstlichen Hunden nach, sie könnten beißen. Nachdem die kleinen Welpen auf der Welt waren, wurden sie beobachtet: Wie reagierten die Kleinen z. B. auf neue Dinge und auf Geräusche? Dabei unterschieden sich die Welpen stark voneinander. Einer der Welpen war angriffslustig. Dass diese kleine „Krawallnudel“ nicht der perfekte Kanzleihund sein würde, war uns sofort klar. Ein anderer Welpe lief bei neuen Dingen weg und kam nicht mehr wieder. Ein Welpe allerdings blieb bei neuen Dingen mutig stehen und näherte sich ihnen ganz vorsichtig an. Dieser kleine vorsichtige, aber von Neugier getriebene Hund sitzt nun also jeden Tag in seinem Hundebettchen unter meinem Schreibtisch.