Nachdem Friedrich Wilhelm IV. am 7. Juni 1840 den Thron bestiegen hatte und Antrittsbesuche in den Provinzen machte, bat ihn der Königsberger Huldigungslandtag untertänig um die Gewährung einer Volksvertretung. Als der neue König, von dem man sich mehr Freiheiten erhofft hatte als von seinem beschränkten Vorgänger, darauf nicht einging, erschien in Königsberg anonym eine 45-seitige Flugschrift mit dem Titel „Vier Fragen, beantwortet von einem Ostpreußen“. Die Schrift erinnerte daran, dass der Vater des Königs schon ein Vierteljahrhundert zuvor, am 22. Mai 1815, eine Verfassung und eine Volksvertretung versprochen hatte und dass dieses Versprechen immer noch nicht eingelöst sei. „Was wünschen die Stände“, wurde darin gefragt und geantwortet: gesetzmäßige Teilnahme der Bürger an den Angelegenheiten des Staates, kurzum: „echte Teilnahme des Volkes an der Politik“. Die Schrift wurde sofort verboten, aber die Erstauflage von 2.500 Exemplaren war da schon vergriffen; die Hefte wanderten von Hand zu Hand und schnell wurde bekannt, dass ihr Verfasser Johann Jacoby war, stadtbekannter Arzt und Oppositioneller. Uwe Wesel nennt die „Vier Fragen“ eine der erfolgreichsten politischen Flugschriften des 19. Jahrhunderts.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2510-5116.2019.09.35 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2510-5116 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-08-20 |
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